Fremde Schwester

14,50 

Sie geht ganz, ganz leise, denn sie fรผrchtet, dass Mutters Lรคcheln zerbricht, wenn auch nur ein falscher Laut in die Kรผche dringt, denn Mutter kann auch anders. Ein zer- brochener Kochlรถffel zeugt davon. Trรถstlich scheint ihm nun der Klang der Glocken, der sich mit dem Rauschen des Kornfeldes zu einem lauten Brausen, gleich einer letzten Symphonie vermischt und in einem aufbrausenden Stakkato endet. Mit letzter An- strengung bricht aus dem Mund des Sterbenden der verzweifelte Aufschrei: โ€žOh Gott!โ€œ

Beschreibung

Sie geht ganz, ganz leise, denn sie fรผrchtet, dass Mutters Lรคcheln zerbricht, wenn auch nur ein falscher Laut in die Kรผche dringt, denn Mutter kann auch anders. Ein zerbrochener Kochlรถffel zeugt davon. Trรถstlich scheint ihm nun der Klang der Glocken, der sich mit dem Rauschen des Kornfeldes zu einem lauten Brausen, gleich einer letzten Symphonie vermischt und in einem aufbrausenden Stakkato endet. Mit letzter Anstrengung bricht aus dem Mund des Sterbenden der verzweifelte Aufschrei: โ€žOh Gott!โ€œ Dann fรคllt sein Gesicht auf die Seite.

Wand an Wand lag ich als Kind mit Maden und SchmeiรŸfliegen, die mit ihren schillernden Flรผgeln den Leichnam verlieรŸen, und von tausenden Kleinstlebewesen abgelรถst wurden. Das ist furchtbar, denkt sie, aber auch spannend: Das groรŸe Fressen ist meistens nach etwa zwei Jahren beendet.

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