Vollstedt, Matthias:
Strassenbahn im Modell 
Anlagen bauen, Modelle sammeln und supern 

Alba Publikation, Düsseldorf, 1996, 
ISBN: 3870945818

Vorwort des Autors

In keinem Anleitungsbuch über Bau und Betrieb von Modellbahnen darf der Hinweis fehlen, daß eine wirklich überzeugende Bahn nur derjenige zustande bringen wird, der sich eng am Vorbild orientiert.
So richtig dieser Satz auch für unser Thema sein mag, so wenig hilfreich ist er in dieser Allgemeinheit beim Bau einer wirklich guten Modellstraßenbahn: Rund sechzig Straßenbahnbetriebe gibt es heute noch allein in Deutschland, und buchstäblich keiner ist wie der andere: Vom engmaschigen Großstadtnetz klassischer Prägung (Düsseldorf, Dresden, Leipzig) über U-Stadtbahnen (Hannover, Köln), Bahnen mit zwei Spurweiten (Essen, Stuttgart), Überlandbahnen (Bonn, Gotha, Bochum-Gelsenkirchen) bis hin zum Kleinstbetrieb mit einer Linie (Bad Schandau, Woltersdorf, Ulm) reicht die bunte Palette dankbarer Vorbilder.

Doch damit nicht genug der Vielfalt: Vom anspruchslosen Zweiachser bis zum vierteiligen Niederflurgelenkzug, vom Vierachser in Doppeltraktion bis zum Achtachser mit Großraumbeiwagen war und ist auf Straßenbahnschienen alles unterwegs, was sich findige Betriebsleiter und Ingenieure als beste Lösung für "ihre Stadt" haben einfallen lassen. Viele dieser Fahrzeuge benötigen Wendeschleifen, sind also Einrichtungswagen, während eine beachtliche Zahl von Bahnen auf den von der Eisenbahn bekannten Zweirichtungsbetrieb setzt. Sind dann doch einmal Fahrzeuge in größeren Stückzahlen auch in mehrere Städte geliefert worden,
unterscheiden sie sich mit Sicherheit mindestens noch in Türanordnung und Außenlackierung, von der - für den Modellbahner weniger wichtigen - elektrischen Ausrüstung ganz zu schweigen. Das alles - und der Umstand, daß man Straßenbahnbetrieb sowohl auf Normal- als auch auf Schmalspurgleisen (meist Meterspur) vorbildgerecht abwickeln kann macht die Tram für alle
Modellbahner interessant, die auf wenig Platz ihrem Gestaltungswillen freien Lauf lassen wollen und Vorbildtreue nicht wie eine Dienstvorschrift auffassen. Die angedeutete Vielfalt bringt es dann auch mit sich, daß dieses Buch nicht auf jede erdenkliche Betriebsform der Tram eingehen kann, sondern sich darauf beschränken muß, Bau und Betrieb der "idealtypischen"
Modellstraßenbahn zu beschreiben.
Es gilt, ein stimmiges Gesamtbild zu erzielen; und so sei auf den folgenden Seiten der Begriff der Vorbildorientierung verstanden. In diesem Sinne hoffe ich, daß ich Ihnen mit diesem Buch einen treuen Begleiter an die Hand geben kann, mit dem Sie Ihr Ziel - den "eigenen" Verkehrsbetrieb - erreichen. Dann wäre mein Ziel erreicht. Ich wünsche Ihnen viel Freude bei der "Fahrt mit der kleinen Straßenbahn" - dieses Buch ist Ihr "Fahrschein".

Matthias Vollstedt


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Letzte Änderung/Last update: 2009-08-01
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